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    TOM WILMERSDÖRFFER

    Sänger und künstlerisch-administrativer Leiter

    HIDALGO Festival

     

    Tom Wilmersdörffer, selbst ausgebildeter Konzert-Sänger, möchte mit seinem Festival HIDALGO sowie modernen Interpretationen und künstlerischer Szenerie das klassische Kunstlied in München beleben. Hinter Tom Wilmersdörffer steht ein Team aus Sängern, Künstlern, Bühnenbildern, Lichtdesignern und Kunst- und Kulturbegeisterten, die ehrenamtlich ein Klassik-Festival im September 2018 an den außergewöhnlichsten Lokalitäten in München planen. Das erste Pilot-Konzert Orplid vom 10. November 2017 zog das Publikum beinahe magisch an. 

     

    München - Was fasziniert Sie an der Metropole? Was lieben Sie in/an Ihrer Hood?

    Die zweitbeste Entscheidung meines Lebens war es, für mein Studium aus München wegzugehen. Die beste war, zurückzukommen. München ist für mich die perfekte Mischung aus dörflich anmutender Gemütlichkeit und weltläufiger Großstadt. Die Hochkultur hat Weltniveau, gleichzeitig wächst und entwickelt sich aber auch die junge Szene rasant – in diesem typisch münchnerischen Spannungsfeld bewegen wir uns auch mit dem HIDALGO Festival.

     

    Kreativität – Was bedeutet für Sie Kreativität?

    Kreativität ist für mich das Verbinden loser Enden, das Schaffen von etwas Neuem aus dem Bekannten, das man damit hinter sich lässt. Sie braucht lange Vorbereitungsphasen des intensiven Aufnehmens und Arbeitens, aber Ruhe, um wirken zu können.

      

    Inspiration – Wer oder was inspiriert Sie? 

    Man kann von den meisten Menschen etwas lernen. Wenn ich eine bewundernswerte Eigenschaft an jemandem entdecke, versuche ich, davon etwas mitzunehmen. Wenn man offen an Welt und Menschen herangeht, findet man überall Inspiration. Momentan inspiriert mich vor allem unser HIDALGO-Team, eine Ansammlung von faszinierenden Menschen aus den unterschiedlichsten beruflichen Feldern. Ich bewundere jede und jeden von ihnen und schätze mich glücklich, mit ihnen arbeiten zu dürfen.

     

    Neue Technologien – Welche faszinieren Sie? Welche schrecken Sie ab?

    Ich bin kein Fan von Kulturpessimismus. Die Technologien entwickeln sich weiter, so oder so. Gesellschaftliche und politische Aufgabe muss es sein, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Wir müssen uns überlegen, was Technologien wie CRISPR oder AI für Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben könnten und wie wir damit umgehen wollen. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich auch Reglementierungen und ethische rote Linien, die definiert und durchgesetzt werden müssen. 

    Als Künstler fasziniert mich derzeit vor allem die Virtual Reality, auch wenn sie momentan ein wenig ins Stocken geraten scheint. Losgelöst von fast allen physikalischen Naturgesetzen lebensechte Welten schaffen zu können, hat für mich künstlerisch ein Riesenpotential.

     

    Zukunft – Welche Herausforderung ist für Sie die größte?

    Ich sorge mich um Europa und den Frieden hier. Unsere Eltern sind eine goldene Generation, die in Westeuropa ihr Leben lang keinen Krieg erleben mussten. Mit dieser Selbstverständlichkeit sind wir aufgewachsen und können uns kaum vorstellen, dass es anders kommen könnte. Diesen Frieden verdanken wir vor allem der europäischen Einigung. Wer daran Hand anlegt, riskiert, dass wir auf lange Sicht zwischen den Atommächten USA und Russland eingekeilt sind mit dem Risiko, Schauplatz neuer Stellvertreterkriege zu werden. Die Umwälzungen der Welt, sei es in Afrika oder im Nahen Osten, werden größer werden und wir werden davon weiterhin betroffen sein. Die Stabilität Europas zu gewähren, ohne unsere humanistischen Grundsätze zu verraten, wird ein Balanceakt. Aktuell sehe ich die Tendenz eines reinen Verwaltungsapparates, der sich von den Ursprüngen der Wertegemeinschaft entfernt hat. Bleibt es dabei, werden die politischen Fliehkräfte den Kontinent zerreißen.

     

    Vision – Welche ist die Ihre?

    Künstlerisch wäre für mich Traum und Vision, die klassische Musik wieder stärker in den Alltag und die Realität unserer Generation zu führen – und zwar ohne Kompromisse bei der Qualität. Für das HIDALGO Festival 2018 veranstalten wir beispielsweise im Harry Klein eine "Deep House - Variation über einen Liedzyklus". Ein Komponist und ein DJ sollen einen Kunstliedzyklus so zu einem dreistündigen Set verarbeiten, dass im Sinne der klassischen Musiktheorie ein vollwertiges Variationswerk entsteht – zu dem dann aber auch gut getanzt werden kann. 

    Politisch träume ich von einer Europäischen Republik, die die aktuellen Nationalstaaten hinter sich lässt. Als föderale Säule soll ein „Bundesrat“ der einzelnen Regionen mit weitgehenden Autonomierechten stehen. Ich möchte ein "Europa der Regionen", das in welt-, sicherheits- und steuerpolitischen Fragen geschlossen handelt, sich aber in kulturellen und regionalen Fragen seine Diversität erhält.

     

    Creative Class* – Kann die kreative Klasse der Schlüssel zur Innovation sein?

    Ich bin ein wenig allergisch auf Buzzwords. Innovation hat immer mit Kreativität zu tun, wir sollten unseren Innovationsbegriff jedoch wieder weiten. Innovation findet nicht nur im technologischen Bereich statt, sondern muss auch gesellschaftlich, philosophisch und politisch passieren. In jedem dieser Bereiche braucht es Kreative. Ein reiner Fokus auf Wirtschaftswachstum funktioniert genau so lange, wie die dafür notwendigen Grundlagen nicht zerstört werden. 

     

    Munich Members – Was erhoffen Sie sich vom Munich Members Netzwerk und daraus für Sie entwickelten Projekten?

    Ich hoffe darauf, inspirierende Menschen kennenzulernen und freue mich auf neue Gedanken und Sichtweisen!

      

    Foto von Tom Wilmersdörffer: Jakob Steiger  

     

    *Definition Creative Class nach Richard Florida:

    Kreativer Output ist der wichtigste Faktor für Wirtschaftswachstum. Menschen aus allen Bereichen der Arbeitswelt können der kreativen Klasse zugeordnet werden, solange der Inhalt ihrer Arbeit einen kreativen Prozess in sich führt. 

    Jeder Mensch verfügt über kreatives Potential, jedoch muss er auch innerhalb eines Systems leben, das diese Kreativität fördert und zur Entfaltung bringt. Da die kreative Klasse überdurchschnittlich mobil ist, findet oftmals eine Ballung in besonders attraktiven Regionen und Metropolen statt. Diese Clusterbildung führt zu überdurchschnittlichem Wachstum und Wohlstand, da sie mit sich ansiedelnden Unternehmen einhergeht.

    IMPRESSIONEN VOM HIDALGO PILOTKONZERT 2017: ORPLID

    Mit Ludwig Mittelhammer (Bariton) und Eric Schneider (Klavier) in der Raum-Klang Installation

    Fotos vom Hidalgo Pilotkonzert: Max Ott

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